Dienstag, 28. Juli 2015

Reissalat aus rotem Carmague Reis, gegrilltem Gemüse und Mandeln

Als Susanne von magentrazerl zur Schatzsuche im Vorratsschrank aufrief, war mir sofort klar, dass da noch irgendwo in meinem Vorratsregal ein Paket Roter Reis aus der Carmargue stehen musste. Und damit wollte ich schon immer "etwas machen". Aber was? Irgendwie stand ich eine zeitlang einfach auf dem Schlauch. Inzwischen geht das Event in die 4. oder 5. Runde und ich stehe immer noch achselzuckend da. Plötzlich ging alles ganz schnell. Es wurde ein Salat zum Picknick gesucht und ganz zufällig blätterte ich im entzückenden Buch "Persiana" von Sabrina Ghayour und fand einen Reissalat mit besagtem Carmargue Reis. Passte alles perfekt und in kleine Transportschüsseln gefüllt durfte er dann mit zum Picknick. Und ich habe ein leckeres Gericht für die Schatzsuche. Bitte schön, Susanne, nimm dies:


Reissalat mit Grillgemüse und Mandeln
Zutaten für 6 Personen zum Picknick: 

250 gr. Roter Reis aus der Camargue
1-2 handvoll getrocknete Berberitzen
1 rote Zwiebel
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Saft einer halben Orange
2 TL flüssiger Honig
3 TL Rotweinessig
2 kleine Zucchini
3 geröstete und gehäutete Paprika aus dem Glas
1 Aubergine
1-2 Bund Blattpetersilie
1 Bund Koriander
100 blanchierte Mandeln (ohne Haut)

Zubereitung:

Den Reis gemäß Packungsanleitung kochen und abkühlen lassen.

Die Zucchini in 5mm starke Längsstreifen schneiden, die Aubergine in 1 cm starke Scheiben. Die Zwiebel fein würfeln. Die Paprika abtropfen lassen und grob würfeln.
Reis, Zwiebelwürfel und Berberitzen in eine Schüssel geben und aus Orangensaft, Honig und Essig eine Marinade anfertigen und über die Reismischung geben. So viel Olivenöl hinzufügen, dass der Reis gut umschlossen wird und die Aromen aufsaugen kann.

Etwas Olivenöl in einer Grillpfanne erhitzen und die Zucchinischeiben von jeder Seite ca. 4-5 Minuten anbraten.Zum Abkühlen auf ein Schneidbrett legen. Jetzt mehr Olivenöl in die Pfanne geben. Dann die Auberginenscheiben von jeder Seite ca. 8 Minuten anbraten. Diese müssen auf jeden Fall weich und durchgegart sein. Die fertigen Scheiben auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann würfeln. Die Zucchinischeiben grob hacken.
Petersilie und Korianderblätter abzupfen und fein hacken.
Die Mandeln in einer beschichteten Pfanne ohne Fett unter rühren anrösten.
Alle Zutaten zur Reismischung geben und durchrühren. Bei Zimmertemperatur servieren.

Kerstins Erfahrungen: 
Den Salat kann man prima vorbereiten, er hält sich gut ein paar Tage im Kühlschrank, sollte aber bei Zimmertemperatur gegessen werden. Da entwickeln sich die Aromen am Besten. Für den Mann an meiner Seite gab es den Salat ohne Auberginen, die isst er nur im Ausnahmefall. Hat aber auch geschmeckt, sagt er. Wer es ein bisschen säuerlicher mag, gibt noch etwas Sumach drüber. Zum Picknick oder auch so ganz prima.

Sonntag, 26. Juli 2015

Erbsen-Bohnen-Pesto

Eines meiner Lieblingskochmagazine ist das Jamie-Oliver Magazin. Wir haben ein Abo für die englische Ausgabe. Irgendwann hatten wir festgestellt, dass die deutsche Ausgabe immer die Rezepte der englischen, aber ein Jahr später veröffentlicht und da wollten wir lieber das Original haben. Also bekam der Mann an meiner Seite vor gefühlten Jahrzehnten (vermutlich sind es in Wirklichkeit 2-3 Jahre) ein Abo zum Geburtstag (oder war es Weihnachten?) und seitdem verlängern wir es immer wieder. In den Heften gibt es immer eine Rubrik "MidWeek Meals" heißt, dort finden sich kleine, aber feine Rezepte, die sich schnell auch unter der Woche zubereiten lassen, wenn man nur wenig Zeit hat. Dort suche ich gerne mal Inspiration, wenn ich Sonntags den Essensplan für die kommende Woche schreibe. Dieses Mal sprang mich aus der Juni Ausgabe ein Rezept für "Erbsen und Bohnen-Pesto" an. Gelesen, notiert, gekocht und für ausgezeichnet befunden. Es müssen nicht immer Kräuter im Pesto sein. Probiert es einfach mal aus!


Spaghetti mit Erbsen-Bohnen-Pesto

Zutaten für 4 Personen:

Nudeln nach belieben (hier: Spaghetti)
 
150 gr. TK-Erbsen
150 gr. TK-dicke Bohnen 
1 große Knoblauchzehe
1 Bio-Zitrone (Schale zum Verzehr geeignet)
1/2 Bund frische Minze
30 gr. geschälte Mandeln 
Frisch geriebener Parmesan
Olivenöl
Salz, Pfeffer, Piment d'Espelette (alternativ: Chiliflocken)

Zubereitung: 
Die Nudeln nach Packungsanweisung kochen.

In einem weiteren Topf Wasser zum Kochen bringen und Erbsen und Bohnen ca. 5 Minuten garen lassen. Mit kaltem Wasser abschrecken und die Bohnen von der weißen Haut befreien. Das geht gut mit einem kleinen, scharfen Messer. Die Knoblauchzehe schälen, die Schale der Zitrone abreiben, die Minze waschen und die Blätter abzupfen. Dann Erbsen, Bohnen, Knoblauch, Zitronenschale, Minze, Mandeln und ca. 5 EL Olivenöl in eine Küchenmaschine (Multizerkleinerer oder was immer ihr habt) geben und zu einer Paste zerkleinern. Parmesan zugeben und mit den Gewürzen abschmecken. Es darf kräftig gewürzt sein, da die Nudeln ja einen Teil des Geschmacks aufnehmen. Wir mögen das Pesto gerne cremig, daher habe ich noch etwas von dem Nudelwasser zugegeben, bis es eine schöne Konsistenz hatte. Ihr könnt natürlich auch noch mehr Olivenöl untermengen.
Wie immer bei Pesto ist erlaubt, was gefällt.

Wenn die Nudeln fertig sind, das Pesto über die Nudeln geben und zusätzlich etwas Parmesan dazu reichen.


Kerstins Erfahrungen:
Ich bin ein grooooßer Erbsen mit Minze-Fan (ich vermute Briten unter meinen Vor-Vorfahren) und dieses Pesto entspricht damit voll meinem Geschmack. Ich habe für uns gleich die doppelte Portion gemacht und den Rest in Gläser gefüllt, den Rand innen sehr sauber gemacht und alles mit Öl bedeckt. So hält es sich im Kühlschrank eine ganz Weile. Wir haben immer mindestens zwei Sorten Pesto im Kühlschrank, damit man schnell etwas leckeres zu essen zaubern kann, wenn die Zeit knapp und der Hunger groß ist. Probiert es einfach aus, es ist wirklich köstlich.
Natürlich kann man auch frische Erbsen und frische Bohnen nehmen, die haben ja gerade auch Saison, bei uns soll aber der TK etwas leerer werden, daher hier die Tiefkühlvariante.

Sonntag, 19. Juli 2015

Orientalischer Kartoffelsalat

Pünktlich zur Grillsaison gibt es heute einen Kartoffelsalat. Ja, ok, das Wetter ist ausgerechnet heute nicht zum Grillen geeignet (in Hannover schüttet es aus Kübeln), aber die letzten Wochen haben wir unseren neuen Gasgrill - kurz: das Balkonmonster - doch recht häufig genutzt. Zum Grillgut gibt es bei uns immer Salat, meist grünen oder Hacksalat á lá Jamie Oliver, aber gerne auch mal Nudel- oder Kartoffelsalat. Und da ich ja momentan der Orientküche verfallen bin, habe ich heute ein Rezept für einen orientalisch angehauchten Kartoffelsalat für euch. Geht ganz einfach und schmeckt wirklich ein kleines bisschen exotisch. Dieses Rezept habe ich dem Buch: "The illustrated Food and Cooking of Lebanon, Jordan and Syria" entnommen.

Kartoffelsalat orientalisch
Zutaten für 4 Portionen: 

8-12 mittelgroße Kartoffeln 
40 ml Olivenöl
1 große rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1/2 rote Chilischote
2 TL Schwarzkümmelsamen (oder auch schwarze Senfsamen)
1 TL Koriandersamen
1 TL Kreuzkümmelsamen
1-2 TL gemahlener Kurkuma
Salz, Pfeffer
Saft einer Limette
1 Limette zum Servieren (wer mag)

Zubereitung:

Die Kartoffel mit der Schale ca. 15-20 Minuten kochen lassen (je nach Größe). Sie sollten gar aber innen noch etwas fest sein. Wenn sie etwas abgekühlt sind, pellen und in grobe Stücke schneiden. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen, halbieren und mit einem ganz dünnen Hobel in sehr feine Schneiben schneiden. Das geht natürlich auch mit einem Messer. Die Knoblauchzehen ebenfalls schälen und dann fein hacken. Die Chilischote von den Kernen befreien und in sehr feine Streifen schneiden.
Jetzt das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze ein paar Minuten weich schmoren lassen. Dann die Knoblauchwürfel und die Chilistreifen zusammen mit den Schwarzkümmelsamen zugeben und weitere 2-3 Minuten garen lassen. Die Zwiebeln sollen karamelisieren, aber nicht verbrennen. Nun Koriander- und Kreuzkümmelsamen zusammen mit dem gemahlenen Kurkuma in die Pfanne geben und alles gut mischen. Die Kartoffelstücke zufügen und alle so vermischen, dass die Kartoffeln von der Sauce umgeben sind. Sehr kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann den Limettensaft darüber träufeln.
Alles abkühlen lassen und bei Zimmertemperatur mit der geviertelten Limette servieren.

Kerstins Erfahrungen: 
Salz, dieses Gericht braucht viel Salz, und das sage ich als absoluter Anti-Salz-Junkie. Ich habe mein Lieblingssalz aus der Wüste Lot verwendet, das schmeckt einfach super dazu. Apropos schmecken: uns hat es sehr gut geschmeckt. Die Reste haben wir im Kühlschrank gelagert und am nächsten Tag verspeist. Dann allerdings wieder bei Zimmertemperatur. Direkt aus dem Kühlschrank kommen die Gewürze nicht so zur Geltung. Dieser Kartoffelsalat ist eine schöne Abwechslung zum Mayonaiseeinerlei oder zum Bayrischen Kartoffelsalat mit Speck. Und rein zufällig ist dieses Rezept auch noch ganz vegan.